| Franz Bittner

Wundpflege, aber wo? Und wie?

Das wird schon wieder! Worte, die sich nicht immer bewahrheiten. Eine Wunde etwa sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Das Abheilen ist ein Prozess, der zwischen vier und zwölf Wochen dauern kann und bei jüngeren Menschen meist schneller verläuft als bei älteren Personen. Komplikationen – ausgelöst durch eine Infektion, schlechte Wundhygiene, Druck oder Mangelernährung – können das Abheilen verzögern oder gar stören. Heilt eine Wunde schlecht und tritt keine Besserung ein, dann spricht man von einer chronischen Wunde.

Rechtzeitig zum Arzt
Hautveränderungen und Rötungen können erste Anzeichen für ein beginnendes Geschwür sein. Schwellungen (Ödeme) gelten ebenso als Indiz, auch Empfindungsstörungen bei Diabetikern müssen ernst genommen werden.

Immer mehr Menschen leiden unter chronischen Wunden wie einem Druck- oder Unterschenkelgeschwür, einem offenen Bein oder einem diabetischen Fuß. Für den Betroffenen bedeutet das eine Belastung im Alltag – von Schlafmangel über Einschränkungen in der Bewegung bis hin zu Appetitlosigkeit, Fieber oder akuten Schmerzen.

Je früher eine chronische Wunde erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Der Arzt oder Wundmanager versorgt zunächst die Wunde und legt dann eine individuelle Therapie fest, die auch die Grunderkrankung berücksichtigt.

Tipps für den Alltag
Wer unter einer chronischen Wunde leidet, kann selbst viel dazu beitragen, die Heilung zu unterstützen. Dazu gehört auch eine ausgewogene Ernährung, denn jetzt ist der Eiweiß-, Zink- und Vitaminbedarf besonders hoch. Viel Trinken ist ebenso wichtig wie leichte Bewegung (keine Anstrengung). Zu vermeiden sind fette Speisen, Zigaretten oder Alkohol.

Einfach vorbeugen
Für Diabetiker und Personen, die unter Durchblutungsstörungen leiden, sowie für pflegebedürftige Menschen gilt:

•   Bettlägerige Patienten alle zwei Stunden vorsichtig umlagern, um eine Druckentlastung zu erreichen. Körperstellen wie Steißbein, Hüfte oder Ellenbogen und Schultern durch weiche Polsterung entlasten, damit die Durchblutung funktioniert. 

•   Durchblutung der Beine anregen und auf ausreichend Bewegung achten. Auch Kompressionsstrümpfe können helfen.

•   Diabetiker sollten ihre Füße täglich selbst beobachten und regelmäßig von einem Arzt kontrollieren lassen. Auf trockene Füße und geeignete Schuhe achten!

Diese Wiener Krankenhäuser und Gesundheitszentren bieten Wundmanagement an:
Krankenhaus Göttlicher Heiland
Dornbacherstraße 28
1170 Wien
Tel.: 01/ 400 88 – 0

Krankenhaus St. Josef
Auhofstraße 189
1130 Wien
Tel.: 01/ 878 44-0

Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern
Stumpergasse 13
1060 Wien
Tel.: 01/ 599 88-0

Wilhelminenspital
Montleartstraße 37
1160 Wien
Tel.: 01/491 50-0

Gesundheitszentrum am Hamerlingpark
Krotenthallergasse 3-5 oder Kupkagasse 5
1080 Wien
Tel.: 01/ 40 666 00