Im Jänner nutzen wir immer die Möglichkeit Bilanz zu ziehen. In meinem aktuellen Tätigkeitsbericht für das Jahr 2018 wurden 1.415 Beschwerdefälle bearbeitet und 3.171 Telefongespräche geführt. Insgesamt hatte die Patientenombudsstelle von Beginn ihrer Tätigkeit im Jahre 2013 bis 2018, 6.376 Beschwerden und 19.140 Telefongespräche zu bewältigen, wobei die Telefonkontakte kontinuierlich zurückgehen. Einer der Gründe ist die Möglichkeit, auf der Homepage der Ombudsstelle die Beschwerde zu posten.
Die starke Steigerung von über 15% gibt mir als Ombudsmann zu denken. Es ist klar erkennbar, dass ein Wandel, eine Verschlechterung in der Versorgung der PatientInnen stattgefunden hat.
Imposante Anzahl an Beschwerden
Eine große Anzahl an Beschwerden, die auch einige Aussagen über die Entwicklung des Wiener Gesundheitssystems zulässt, wie z.B. die älter werdende Bevölkerung, damit einhergehend eine stärkere Beanspruchung von medizinischen Leistungen, Ausdünnung des niedergelassenen Bereichs – speziell bei den Allgemeinmedizinern und Kinderärzten – und überfüllte Spitalsambulanzen. All dies führt zu längeren Wartezeiten, zur „Minutenmedizin“ und damit zur vermehrten Beschwerden bei mir.
Beschwerden über soziale Einrichtungen
Die Beschwerden über soziale Einrichtungen nahmen zu. Verantwortlich dafür sind die Beschwerden betreffend, der sozialen Sicherheit, wie: Mindestsicherung, Arbeitslosenbezug, Notstandshilfe und ähnliche soziale Themen.
Neue Datenschutzverordnung
Wir sind angehalten, alle abgeschlossenen Fälle nach längstens drei Monate zu löschen. Dies bedeutet den Verlust von fünf Jahren Wissen. Zusätzlich gibt es durch die Datenschutzverordnung einen deutlichen administrativen Mehraufwand und eine Erschwernis für die Patienten, da in allen Fällen zuerst eine Einverständniserklärung der Patienten notwendig ist, bevor wir agieren dürfen.