Wien. (pech) Die Wiener können von 14. bis 23. Juni mit dem Handy einen neuen Patientenombudsmann wählen. „Wenn sich der Wiener Patientenombudsmann bewährt, kann ich mir eine Ausweitung auf andere Bundesländer vorstellen“, sagt Ärztekammerpräsident Artur Wechselberger. Das würde bedeuten, dass die von den Ländern bestellten Patientenanwälte Unterstützung oder auch Konkurrenz erhalten.
Warum die Wiener Ärztekammer einen zweiten Patientenanwalt aufbaut, wird dort so erklärt: Man habe schon seit Jahren kritisiert, dass die Patientenanwälte von der Politik bestellt werden, es sei aber nichts geschehen. „Jetzt tun wir es selbst“, sagte ein Sprecher. Der neue Ombudsmann ist für den niedergelassenen Bereich zuständig und muss Beschwerden behandeln, eventuelle Missstände klären oder Anregungen prüfen. Ausdrücklich gewünscht wird laut Wiener Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres die Zusammenarbeit mit der Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz.
Niederösterreichs Patientenanwalt Gerald Bachinger begrüßt „jede Initiative, die ernst gemeint ist“. Allerdings glaube er das in diesem Fall nicht. Stattdessen schlägt Bachinger vor, die Patientenanwälte seitens der Ärzteschaft besser zu unterstützen.
Eine Jury hat aus 36 Bewerbern drei Kandidaten für die Wahl zum Patientenombudsmann vorgeschlagen: den ehemaligen Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse, Franz Bittner, den früheren Generaldirektor des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger, Josef Kandlhofer, sowie die Gesundheitsökonomin Andrea Schwarz-Hausmann. Die Kandidaten stellen sich am 13. Juni 2013 ab 19.00 Uhr im Wien Museum am Karlsplatz in einer Podiumsdiskussion vor.
Die Stimmabgabe erfolgt von 14. bis 23. Juni per SMS an die Telefonnummer 0800 60 50 40 und schreibt „1“ für Bittner, „2“ für Kandlhofer oder „3“ für Schwarz-Hausmann.
Quelle: WIENER ZEITUNG, Seite: 13