Oft werden Witze darüber gemacht, warum Männer schlecht hören. Aber zum Lachen sind die Zahlen keineswegs. Daher ist es mir wichtig, sie heute zum Thema Schwerhörigkeit zu informieren und was sie dagegen machen können.
Studien zufolge leiden Männer im Alter zwischen 50 und 64 Jahren doppelt so häufig an Hörverlust wie Frauen.
Was ist Schwerhörigkeit?
Als Schwerhörigkeit (Hypakusis) wird eine Einschränkung des Hörvermögens bezeichnet. Sie kann von einer geringfügigen Beeinträchtigung bis zum vollständigen Hörverlust reichen. Und sowohl, vorübergehend oder dauerhaft sein.
Hörverlust ist leider ein klassisches Männerthema. Denn Männer sind häufiger als Frauen Lärm und gehörschädigenden Einflüssen ausgesetzt, zu denen übrigens auch der Tabakrauch zählt. Ungesunde Ernährung und Stress belasten außerdem den Stoffwechsel- und das Herz-Kreislauf-System, welche wiederum das Gehör beeinträchtigen.
Die sogenannte Altersschwerhörigkeit oder Presbyakusis ist eine Hörminderung, die bei Menschen ab einem Alter von ungefähr 50 Jahren auftritt und meistens beide Ohren betrifft. Eine Hörschwäche macht sich am Beginn meist dadurch bemerkbar, dass es schwieriger wird hohe Töne wahrzunehmen. Die natürlichen Alterungsprozesse beeinträchtigen das Innenohr mit seinen Sinneszellen. Das sind die Haarzellen, der Hörnerv und dazu Bereiche im Gehirn, die für die Weiterverarbeitung der fortgeleiteten Schallwellen gebraucht werden.
Die Ursachen für eine Hörverminderung sind meist wie folgt:
- allgemeine Alterungsvorgänge
- familiäre Veranlagung
- schädigende Faktoren wie Lärm, Nikotin
- vorangegangene Mittelohrerkrankungen
- Diabetes
- hohe Cholesterinwerte
Wie kann man Schwerhörigkeit behandeln?
Wichtig zu wissen ist, dass Schlecht hören sich negativ auf die Lebensqualität auswirkt. Oft leiden schwerhörige Menschen unter sozialer Isolation und Depressionen und viele trauen sich nicht, das Problem ihrer Umgebung einzugestehen. Für den richtigen Umgang mit Altersschwerhörigkeit ist daher das Bekenntnis zum problematischen Hören. Betroffene müssen offen darüber sprechen, wie man auf ihre Hör- und Kommunikationsbedürfnisse mehr Rücksicht nehmen kann.
Hörgeräte sind in der Regel die bevorzugte Lösung bei Schwerhörigkeit. Sie werden in den meisten Fällen im oder hinter dem Ohr getragen und können individuell an die Bedürfnisse des Trägers angepasst werden.
Wenn Hörgeräte nicht mehr helfen, gibt es auch noch Hörimplantate. Das Cochlea-Implantat (CI), das Mittelohr-Implantat, die Elektrisch-akustische Stimulation (EAS), das Knochenleitungsimplantat und das implantationsfreie Knochenleitungshörsystem.
Es werden für Patienten auch Schulungen zum Lippenlesen angeboten. Außerdem gibt es verschiedene Hörtrainings zum Erlernen von gezieltem Hören, das besonders bei Gesprächen in lauter Umgebung eine wirksame Hilfe ist.
Mein Rat: Hören gilt neben dem Sehen als eine der wichtigsten menschlichen Sinnesleistungen. Hörverlust führt oft zu partnerschaftlichen und mitmenschlichen Problemen, die vermeidbar sind. Ein Hörverlust sollte daher so früh wie möglich behandelt werden. Alle Informationen zum Thema Schwerhörigkeit finden sie dazu hier (öffnet sich in einem neuen Fenster).