2021 war ein Jahr der Herausforderungen, für jeden von uns. Auch in der Patientenombudsstelle gab es neue Rekorde. 2021 wurden 2.844 Fälle bearbeitet, was einer Zunahme von 47 % im Vergleich zum Jahr davor entspricht. Im Jahr 2019 waren es noch 1.547 Beschwerden, 2020 gab es einen Anstieg um 25,3 % auf 1.939 Beschwerden.
Zusätzlich wurden 3.760 Telefonate verbucht, wobei die telefonischen Kontakte im Vergleich zum Jahr davor um 19 % gestiegen sind.
Das Gute dabei: weit mehr als zwei Drittel der eingelangten Fälle konnten im Sinne der PatientInnen positiv erledigt werden.
dramatischer Anstieg
Der Hauptgrund für diesen dramatischen Anstieg an Beschwerden hat einen Namen: Coronapandemie. Unser Gesundheitssystem war am und teilweise über dem Limit und hat für PatientInnen viele Herausforderungen und Schwierigkeiten mit sich gebracht.
Und die Möglichkeit datensicher Dateien über die neue verbesserte Website mitzusenden, hat sicher ebenfalls einen Beitrag geleistet.
Wie schon in den Vorjahren, lagen einer Vielzahl von Beschwerden Kommunikationsproblemen zugrunde. Generell ließ sich eine Zunahme der Beschwerden mit unterschiedlichsten Inhalten verzeichnen, wobei festzuhalten ist, dass die Patientenombudsstelle nicht nur mit Beschwerden über Ordinationen und Institute befasst wurde. Eine große Anzahl an Beschwerden betraf vielmehr Spitäler, die Sozialversicherung und den Sozialbereich schlechthin – ca. ein Drittel der Anfragen waren durch die Pandemie bedingt.
Ob es der Politik gefällt oder nicht, es muss mehr in das Gesundheitssystem investiert werden – die 750 Millionen sind nur ein Anfang. Wenn das Budget Milliardenhilfen für die Wirtschaft zulässt, dann muss ein Bruchteil davon für das Gesundheitssystem und damit die österreichische Bevölkerung auch möglich sein.
An die Patientenschiedsstelle wurden 22 Fälle übergeben, das war um sechs Fälle mehr als im Jahr davor (2020/16). Der Disziplinarrat der Österreichischen Ärztekammer musste 24 mal bemüht werden, wobei dies eine deutliche Steigerung um 15 Fälle zum Vorjahr war.
Und dann war da noch (immer) das Thema Impfen.
Vor einem Jahr habe ich im Wahrnehmungsbericht davon geschrieben, wie wichtig das Impfen gegen Corona ist. Und das gilt nach wie vor. Es gilt weitere Wellen zu verhindern, für die Gesundheit aller ÖsterreicherInnen und besonders um die im Gesundheitssystem arbeitenden Menschen zu entlasten. Pflegepersonal und ÄrztInnen brauchen endlich eine spürbare Entlastung, das sind wir ihnen schuldig.
Seit 2013 gibt es den Patientenombudsmann in Wien
Geleitet wird die Patientenombudsstelle seit 2013 vom vormaligen Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse, Franz Bittner, dessen Vertrag als Patientenombudsmann im Jahr 2018 um weitere fünf Jahre verlängert wurde.