Seit Freitag kann man in Wien mittels SMS entscheiden, wer Patientenombudsmann werden soll. Dabei handelt es sich um einen Posten, der von der Wiener Ärztekammer erstmals eingerichtet wird. Es gibt drei Kandidaten: Franz Bittner, ehemaliger Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse, Josef Kandlhofer, ehemaliger Generaldirektor des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger, und Andrea Schwarz-Hausmann, Gesundheitsökonomin in der Pensionsversicherungsanstalt.
Die drei Kandidaten wurden von einer Jury aus 36 Bewerbungen ausgewählt. Die Wahl läuft bis 23. Juni: www.patientenwahl.at. Das Ergebnis wird tags darauf, am 24. Juni bekannt gegeben. Der neue Patientenvertreter soll im Herbst seine Tätigkeit aufnehmen. Dieser wird unter anderem für die Behandlung von Beschwerden über Ärzte oder die Aufklärung von Mängeln oder Missständen zuständig sein.
Drei Handys, drei Stimmen
Laut Ärztekammer ist sichergestellt, dass von jedem Handy nur einmal gewählt werden kann. Außerdem wurde versichert, dass keine Personendaten wie zum Beispiel Namen, Geburtsdaten oder Sozialversicherungsnummern erfasst werden. Damit sei gewährleistet, dass die Wahl anonym erfolge, hieß es.
Trotzdem gibt es Bedenken: „Wenn einer nun drei Handys besitzt, hat er drei Stimmen, ich finde dieses Wahlverfahren höchst bedenklich“, sagt etwa Peter Purgathofer, Informatiker an der Technischen Universität Wien.
Quelle: Wiener Zeitung, Seite 19