Wer jemals eine Operation hatte weiß, wie viele Wege für Voruntersuchungen und ähnliches, notwendig sind. Und auch die Aufnahme in einem Spital kann mitunter viel Zeit kosten. Obwohl sich aus meiner Erfahrung das Personal in den Spitälern wirklich Mühe dabei gibt, aber es lässt sich einfach nicht alles fix planen.
Schön, dass hier nun mit einem Pilotprojekt im Hanusch-Krankenhaus neue Wege bei der Vorbereitung und Aufnahme gegangen werden, die allen nützen – den Patienten und dem Personal.
Was ist neu im Hanusch-Krankenhaus?
Damit alles schneller und einfacher ist, wurden drei neue Bereiche im Hanusch-Krankenhaus geschaffen.
In der sogenannten „Operation-Aufnahmeplanung“ wird der stationäre Aufenthalt und alle dazu notwendigen Voruntersuchungen für die Patienten im Haus selbst oder von einem der WGKK-Gesundheitszentren koordiniert.
Zirka fünf Werktage vor der Operation erfolgt in der sogenannten „Operation-Freigabe“ eine abschließende Voruntersuchung. Bei diesem Termin wird die Vollständigkeit aller Befunde des Patienten und die Operationstauglichkeit überprüft. Dabei werden auch gleich alle Formalitäten, sowohl aus medizinischer als auch aus pflegerischer Sicht durchgeführt. Im Rahmen des „Med-Check“ wird durch eine klinische Pharmazeutin kontrolliert, ob und welche Medikamente der Patient nimmt und es wird sichergestellt, dass diese im Hanusch-Krankenhaus vorrätig sind.
Einen Tag vor der Operation werden die Patienten telefonisch vom Hanusch-Krankenhaus kontaktiert und alle wichtigen Punkte werden noch einmal mittels Checkliste abgeklärt. Am Telefon erfährt der Patient auch zu welcher Uhrzeit sie, bzw. er am nächsten Tag im Spital sein soll. Durch diese Maßnahmen wird die Wartezeit im Krankenhaus auf die Operation deutlich verkürzt.
Am Operationstag selbst kommen die Patienten zum vereinbarten Zeitpunkt in den neu geschaffenen „Operations-Aufnahmebereich“. In dieser Station mit 13 Betten direkt neben dem zentralen Operationszentrum mit fünf Operationssälen warten die Patienten dann auf die Operation. Hier werden sie in Ruhe auf die Operation vorbereitet, anschließend direkt in den Operationssaal gebracht und nach der Operation werden sie im Aufwachraum überwacht.
Die Weiterbetreuung erfolgt je nach Schwere der Operation entweder auf der Station oder bei tagesklinischen Eingriffen direkt im OP-Aufnahmebereich bis zur Entlassung am Abend. Durch alle diese Maßnahmen wird für die Patienten ein einfacher und geregelter Ablauf geschaffen, als auch für das Personal eine Beruhigung des Stationsbetriebes vor allem am Vormittag, erreicht.
Meine Meinung: Man kann immer etwas besser machen. Gratulation an das Team des Hanusch-Krankenhauses unter der Leitung von Dr. Elisabeth Zwettler, Ärztliche Direktorin. Der neue Aufnahmeprozess ist eine optimale Vorbereitung des stationären Aufenthalts für die Patienten als auch für das Personal. Es zeigt wie die stufenweise Entwicklung des Hanusch-Krankenhauses zum Prozess-orientierten Krankenhaus (POK) Vorteile für alle Beteiligten bringt. Und mich freut es natürlich ganz besonders, wenn die Patienten weniger warten und zufriedener sind.
Ihr Franz Bittner