Angeblich soll es eine Reform im Gesundheitswesen geben, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
Der Dialog zwischen den Sozialversicherungen und Ärztekammer betreffend die Erstversorgungszentren hat sich längst zu einem unlösbaren Streit entwickelt. Die diversen Spitalsreformen der Bundesländer sind bisher – bis auf Wien – ruhig verlaufen. In Wien wurde das Thema von der Wiener Ärztekammer hochgekocht und erfolgreich gegen einen auch von ihr unterschriebenen Vertrag demonstriert, sodass man jetzt wieder am Verhandlungstisch sitzt und geordnet weiter streitet. Die zuständige Gewerkschaft ging – obwohl es sich bei den streikenden Ärztinnen und Ärzten um Dienstnehmer und auch um einige Gewerkschaftsmitglieder handelt – auf Tauchstation und murmelte etwas von Vertragstreue. Die Geschäftsführung des Krankenanstaltenverbundes (KAV) handelte im Streit mit der Ärzteschaft teilweise wie ein Prinzipal aus dem 19. Jahrhundert gegen ihre aufgebrachten Dienstnehmer und musste vom Wiener Bürgermeister selbst zur Raison gebracht werden.
In meinem Büro häufen sich die Beschwerden über lange Wartezeiten und Operationsverschiebungen der KAV-Spitäler, und der niedergelassene Bereich kann ebenfalls den Patientenandrang kaum bewältigen.
Damit dieses Gesundheitsfiasko noch skurriler wird, möchte nun der Hauptverband den angestellten Ärztinnen und Ärzten ihre Privatordinationen per Gesetz verbieten.
Genauso macht man „erfolgreiche“ Gesundheitsreformen, und als Kassenpatient fängt man an sich zu fürchten, meint Ihr Franz Bittner.