Der Kampf gegen das Coronavirus wurde mit dem Beginn der herbstlichen Grippesaison in Wien intensiviert. Für die Wienerinnen und Wiener stehen insgesamt Millionen Antigen-Tests bereit. Laut Gesundheitsstadtrat Peter Hacker wurden bereits 20.000 davon ausgeliefert.
Wiener Patienten können in der Probephase ohne Terminvereinbarung kommen. Die Stadt Wien wird – sofern das nötig sein sollte – ein angepasstes Terminmanagement überlegen. „Wir wollen Corona-Infektionen nicht in den Arztpraxen haben“, erklärte Stadtrat Hacker. Ordinationscontainer sollen niedergelassene Ärzte deutlich entlasten.
Das sind die neuen Corona-Checkboxen
In diesen speziellen Ordinationscontainern (auch „Checkboxen“ genannt) werden ab dem 2.11.2020 symptomatische Personen überprüft. Sie werden mit einem Schnelltest in der Grippezeit auf eine etwaige Corona-Infektion getestet. Dieses Pilotprojekt startet mit drei Containerstandorten in Wien – u.z. in Favoriten, Ottakring und der Donaustadt. Je nach Bedarf kann es eine Erweiterung auf insgesamt weitere 30 Standorte geben.
Hat man ein positives Testergebnis wird vom Arzt sofort eine Absonderung ausgesprochen und die betreffende Person muss sich sofort in Quarantäne begeben.
Test für 17.000 Menschen in Pflegeeinrichtungen
Ein großflächiges Corona-Schwerpunkt-Screening ist eine weitere wichtige Maßnahme der Stadt Wien. Dazu werden von 3. bis 12.11.2020 Tests im Pflege- und Krankenhausbereich sowie in Sozialeinrichtungen durchgeführt. Insgesamt sind rund 2.000 Tests täglich geplant. Innerhalb einer Woche werden so 90 Einrichtungen und 17.000 Einwohnerinnen und Einwohner von Pflegewohnhäuser auf das COVID-19-Virus getestet.
Welche Menschen zählen zur Corona-Risikogruppe?
Dazu ist es wichtig zu wissen, dass es eine COVID-19-Risikogruppe-Verordnung gibt. Laut ihr zählen Personen mit folgenden Vorerkrankungen zur Risikogruppe:
- fortgeschrittene, chronische Lungenkrankheiten, die eine dauerhafte, tägliche, duale Medikation benötigen
- chronische Herzerkrankungen mit Endorganschaden, die dauerhaft therapiebedürftig sind (wie ischämische Herzerkrankungen sowie Herzinsuffizienzen)
- aktive Krebserkrankungen mit einer jeweils innerhalb der letzten 6 Monate erfolgten onkologischen Pharmakotherapie (Chemotherapie, Biologika) und/ oder einer erfolgten Strahlentherapie sowie metastasierende Krebserkrankungen auch ohne laufende Therapie
- Erkrankungen, die mit einer Immunsuppression behandelt werden müssen
- fortgeschrittene, chronische Nierenerkrankungen
- chronische Lebererkrankungen mit Organumbau und dekompensierter Leberzirrhose ab Childs-Stadium B
- ausgeprägte Adipositas ab dem Adipositas Grad III mit einem BMI >= 40
- Diabetes mellitus
- arterielle Hypertonie mit bestehenden Endorganschäden, insbesondere chronische Herz- oder Niereninsuffizienz, oder nicht kontrollierbarer Blutdruckeinstellung
Was sie über das Coronavirus wissen müssen
Seit Mitte März 2020 konnte die Medizin durch die Behandlung und laufende Beobachtung der Patienten sehr viel über das Corona-Virus lernen. Viele dieser Erkenntnisse sind beunruhigend. Denn häufig kann bei Patienten mit einem milden Verlauf der Erkrankung, dennoch eine lange Genesungsphase beobachtet werden. Mehr Informationen dazu, wie Patienten wieder fit werden, können sie hier nachlesen. Link öffnet in eigenem Fenster. >>
In der Rehabilitationstherapie liegt ein zusätzlicher Problembereich.
Hier ist die Einhaltung von Vorsichtsmaßnahmen und Abstandsregeln extrem schwierig umzusetzen. Die Folge? Patienten müssen teils lange warten, bis sie einen Reha-Platz bekommen. Das stellt eine physische und psychische Doppelbelastung für die Betroffenen dar.
Pflegende Angehörige sind aktuell besonders hart betroffen. In einer Befragung gaben 32 Prozent an, dass die Pflegebedürftigen keine Therapien mehr erhalten haben. 15 Prozent konnten die Tageszentren nicht mehr besuchen, 16 Prozent verzichteten auf mobile Dienste, 19 Prozent erhielten keine Unterstützung durch Heimhilfen mehr.
Hier finden sie mehr dazu, welche Unterstützung pflegende Angehörige während Corona benötigen. Link öffnet in eigenem Fenster. >>
Mein Aufruf an Sie lautet daher:
Wir alle werden noch länger mit dem Coronavirus leben müssen – jedenfalls aber im Winter 2020. Geben sie daher gut auf sich und andereacht. Halten sie sich an die Regeln für den Kontakt mit Anderen, insbesondere das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes, regelmäßiges Händewaschen sowie Desinfektion.
Gemeinsam – und mit Rücksicht auf Andere – werden wir diese Pandemie bewältigen.
Bleiben sie gesund, Ihr Franz Bittner