| Franz Bittner

MedAustron: Meilenstein für Krebspatienten erreicht

Eine Lösung im Sinne der Patienten: Wer auf eine Therapie im Krebszentrum MedAustron angewiesen ist, der kann jetzt damit rechnen, dass die Kosten für die Behandlung von der Sozialversicherung übernommen werden. Darauf haben sich der Hauptverband und das Strahlentherapiezentrum bereits im Juni geeinigt und damit einen lange schwelenden Konflikt beendet. Kritik hagelte es vor allem dafür, dass die Sozialversicherung zunächst nur einen Zuschuss zu den Behandlungskosten gewährte – die Rede ist von einer Gesamtsumme von rund 33.000 Euro. Der Rest war vom Patienten zu begleichen. Das ließ bereits kurz nach Inbetriebnahme des Behandlungs- und Forschungszentrums die Wogen hochgehen. Zahlreiche Beschwerden folgten, der Vorwurf einer Zwei-Klassen-Medizin wurde laut. Dass hier nun nach langen Verhandlungen eine Einigung zwischen MedAustron und dem Hauptverband der Sozialversicherungen erzielt werden konnte, ist eine höchst erfreuliche Entwicklung und ein klares Signal dafür, dass der Zugang zu modernster Technologie und eine optimale Behandlung für jedermann möglich sein müssen.

 

Was ist neu? Alle Patienten, die bei einem Sozialversicherungsträger versichert sind und Leistungen von MedAustron benötigen, können diese jetzt mit der e-card in Anspruch nehmen. Die Kosten für die Behandlung bei MedAustron werden ohne Vorleistungen über die Sozialversicherung abgewickelt und bezahlt. Gegebenenfalls werden auch die Kosten für die Nächtigung des Patienten und der Begleitperson übernommen. Darüber hinaus soll es keine Bevorzugung von privaten Patienten geben, auch werden die Wartezeiten im Internet veröffentlicht.

 

Zusätzliche Therapieplätze

 

Seit Ende des Vorjahres haben Krebspatienten die Möglichkeit, sich im MedAustron in Wiener Neustadt per Ionentherapie behandeln zu lassen. Ein Novum, denn bis vor Kurzem musste man für diese spezielle Form der Strahlentherapie ins Ausland reisen. Über 30 Krebspatienten, darunter auch Kinder, haben bereits eine Therapie bei MedAustron absolviert. Anfang August gab das Behandlungs- und Forschungszentrum bekannt, dass ab sofort weitere Therapieplätze zur Verfügung stehen. Bis 2020 sollen in insgesamt drei Behandlungsräumen rund 1000 Patienten pro Jahr behandelt werden.

 

 

Weiterführende Links:

    MedAustron