Endlich schönes Wetter und wir geniessen es alle in der freien Natur zu sein. Ganz besonders nach den Wochen der Corona-bedingten Quarantäne in Wien. Durch den milden Winter ist heuer allerdings ein schlimmes Zeckenjahr. Daher habe ich kurz für sie das Wichtigste zum Thema Zeckenschutz und Zeckenbiss hier zusammengestellt:
Die Zeckenschutzimpfung
Die Impfung ist wichtig, lebenswichtig! Das muss allen gesagt sein, die immer noch zweifeln. Lassen sie sich bitte impfen.
Die Skepsis gegenüber Impfungen ist völlig unbegründete und führt meist dazu, dass gerade jene, die meisten Schutz brauchen die Schwächsten – Kinder und alte Menschen – diesen nicht haben.
Nur eine Zeckenschutzimpfung schützt vor der sogenannten „FSME“ oder Frühsommer-Meningoenzephalitis. Da FSME eine Viruserkrankung ist, gibt es keine spezifische Therapie, man kann also nur die Symptome der Krankheit mit Hilfe von Medikamenten lindern.
Aber durch die Impfung können wir uns aktiv schützen.
Zu Beginn werden zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen durchgeführt. Dann sind sie bereits geschützt, aber nur zu 90% und für Dauer eines Jahres. Daher benötigen sie und nach ca. 9 – 12 Monaten noch eine dritte Impfung. Nur damit haben sie die vollständige Grundimmunisierung erreicht und haben einen Schutz von 99%.
Auffrischungsimpfungen benötigen sie zum ersten Mal nach drei Jahren, danach im Abstand alle fünf Jahre. Menschen ab dem 60. Lebensjahr sollten in jedem Fall alle drei Jahre eine Auffrischungsimpfung durchführen lassen.
Was tun bei einem Zeckenbiss?
Wenn sie gestochen werden, muss die Zecke mit einer spitz-zulaufenden, stabilen Pinzette muss die Zecke mit der Pinzette möglichst hautnah an den Mundwerkzeugen gepackt und dann langsam und vorsichtig herausgezogen werden. In diesem Video der AGES (Agentur für Ernährungssicherheit) wird die Entfernung von Zecken anschaulich erklärt (Link öffnet in neuem Fenster)>>
Bei Erwachsenen kommt laut einer Untersuchung der AGES ein Zeckenbiss zu 72% im Bereich des Unterkörpers vor. Eine lange Hose kann daher meist schon einen guten Schutz z.B. bei einer Wanderung bieten. Wenn sie die Socken außen über die Hose ziehen, sieht das vielleicht nicht besonders gut aus, verbessert den Schutz allerdings deutlich.
Bei Kinder bis 12 Jahre kommen die meisten Zeckenbisse im Bereich des Kopfes und Halses mit rd. 40% vor. Kontrollieren sie also jeden Abend genau den Kopf ihrer Kinder. Mehr zum Thema Finden, Entfernen von Zecken finden sie hier (Link öffnet in neuem Fenster)>>
Insektenschutzmittel gegen Insekten wie z.B. Mücken, helfen etwas gegen Zecken, sind aber tatsächlich kein sicherer Schutz.
Bei Zeckenbiss zum Arzt
Wenn Sie einen Zeckenstich haben bzw. vermuten, gehen sie besser zu ihrem Hausarzt bzw. mit ihrem Kind zum Kinderarzt.
Ihr Arzt wird sich zunächst den Zeckenstich genau ansehen, dann die Umgebung des Stichs kontrollieren und auf Rötungen, Schwellungen, Überwärmung und Schmerzen achten.
Das ist wichtig, denn durch Zecken kann auch Borreliose, eine Bakterieninfektion, die übertragen werden. Es dauert normalerweise einige Tage bis Wochen zwischen dem Zeckenstich und dem Auftreten erster Symptome einer Borreliose. Etwa die Hälfte der Erkrankten bekommt eine typische Hautrötung namens „Wanderröte“, Bei den Infizierten, die keine „Wanderröte“ entwickeln, macht sich die Erkrankung oft erst Wochen nach der Infektion mit allgemeinen Krankheitssymptomen wie Abgeschlagenheit, geschwollenen Lymphknoten und leichtem Fieber bemerkbar. Die Behandlung der Borreliose erfolgt mit Antibiotika über den Zeitraum mehrerer Wochen.
Meine Bitte an sie: Lassen sie sich impfen. Das ist das Allerwichtigste. Und kontrollieren sie nach den Wanderungen und Aktivitäten im Freien ihren Körper, den des Partners und ihrer Kinder. Nehmen sie Zeckenbiss nicht auf die leichte Schulter, sondern gehen sie zum Arzt und lassen sie es überprüfen.
Danke, ihr Franz Bittner