Wer kennt das nicht: Das Wartezimmer ist voll und Ihr Arzt ist bemüht, jeden Patienten so rasch wie möglich zu behandeln. Im Schnitt stehen dafür weniger als fünfzehn Minuten zur Verfügung, denn gerade in den Praxen der (niedergelassenen) Allgemeinmediziner ist der tägliche Zulauf enorm. Manche Anliegen können schnell gelöst werden, andere Patienten benötigen etwas mehr Zeit. Hier das nötige Gleichgewicht zu finden, ist für den Arzt kein leichtes Unterfangen. Ein gutes Gespräch zwischen Arzt und Patient ist aber für beide Seiten wünschenswert, denn davon hängen der Erfolg der Behandlung und die Genesung des Patienten ab.
Check-Liste für den Arztbesuch
Was kann man als Patient selbst dafür tun, damit der Arztbesuch zufriedenstellend verläuft? Lesen Sie hier, wie Sie sich optimal auf den Termin vorbereiten können:
- Überlegen Sie zu Hause, welche Punkte Sie mit Ihrem Arzt besprechen möchten. Machen Sie Notizen und Anmerkungen zu Beschwerden, Symptomen oder Erkrankungen. So wird nichts vergessen und auch der Arzt kann schneller Ihr Anliegen erfassen.
- Nehmen Sie Medikamente, so schreiben Sie alle Namen auf, um darüber Auskunft zu geben und kein Produkt zu vergessen.
- Halten Sie erforderliche Daten und Unterlagen bereit (Röntgenbilder, Befunde, Diagnosen…).
- Halten Sie vereinbarte Termine nach Möglichkeit ein und beachten Sie Pünktlichkeit.
- Bringen Sie die E-Card mit.
- Nutzen Sie die Zeit in der Ordination und stellen Sie ihre vorbereitenden Fragen.
- Ärzte mit Kassenvertrag machen grundsätzlich Hausbesuche, wenn es Patienten nicht zumutbar ist, aus gesundheitlichen Gründen die Ordination aufzusuchen. Melden Sie den Wunsch nach einem Hausbesuche rechtzeitig an.
Volle Wartezimmer: 800 bis 1.300 Patienten pro Quartal
Wer diese Punkte beachtet, der trägt nicht nur dazu bei das eigene Gespräch mit dem Arzt zu verbessern, sondern unterstützt auch den Arzt dabei, die Abläufe in seiner Ordination im Sinne aller Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten. Denn oft wird vergessen, dass der Arzt den Vorgaben der Krankenkassen unterliegt, diese regeln, welche Leistungen der Arzt erbringen muss – und auch, wie viel er dafür verrechnen darf. Dazu ein kleiner Exkurs und ein Blick hinter die Kulissen: In Wien behandelt ein Arzt für Allgemeinmedizin durchschnittlich 800 bis 1.300 WGKK Patienten innerhalb von drei Monaten (Quartal).
Pro Quartal verrechnet der Allgemeinmediziner für einen WGKK Patienten der Wiener Gebietskrankenkasse rund 30,- Euro (Fallpauschale 18,74 Euro und Hausarztzuschlag 10,65 Euro). Darüber hinaus können auch einzelne Zusatzleistungen wie Blutabnahme oder Hausbesuche verrechnet werden. 2015 konnte der Allgemeinmediziner mit durchschnittlich 49,- Euro pro Patient im Quartal rechnen (Jahresbericht WGKK), unabhängig davon, wie oft der Patient die Ordination aufsucht. Diese 49.- Euro sind der Bruttobetrag, davon müssen Ordination, Angestellte usw. bezahlt werden.
Vertragsärzte, die auch die kleinen Kassen als Vertragspartner haben (BVA, SVA, SVB, VAEB), können mit 20 Prozent mehr an Umsatz rechnen.
Wer mehr darüber wissen möchte, der findet hier die genauen Tarife der WGKK und den Jahresbericht.