Jährlich sind in Österreich rund 400 Frauen mit der Diagnose Gebärmutterhalskrebs konfrontiert. Die Erkrankung verursacht zunächst keine Beschwerden. Umso wichtiger ist daher die Vorsorge, damit der Krebs gar nicht erst entstehen oder sich unbemerkt weiter entwickeln kann. Mittels Krebsabstrich (PAP Test) können Veränderungen des Gebärmutterhalses und mögliche Vorstufen des Zervixkarzinoms, so der Fachbegriff, rechtzeitig erkannt und behandelt werden.
Seit einigen Jahren gibt es zudem die Möglichkeit einer Impfung gegen Humane Papilloma-Viren, die als wesentliche Verursacher von Gebärmutterhalskrebs gelten. In Österreich sind für Kinder und Jugendliche, aber auch für ältere Personen zwei Impfstofftypen zugelassen. Es sind dies ein Zweifach- und ein Vierfachimpfstoff. Die Kombination aus Früherkennung und Immunisierung wird von Experten als effektivste Vorsorge empfohlen, um sich vor Gebärmutterhalskrebs zu schützen.
Gut zu wissen:
• Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen! Als Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs gilt eine Infektion mit bestimmten Arten des Humanen Papilloma-Virus (HPV). Besonders zwei HPV-Typen werden als extrem aggressiv eingestuft, nämlich Typ 16 und Typ 18. Sie sind für rund 70 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich und können auch andere Tumore im Genital- sowie im Mund- und Rachenbereich auslösen. Und: HP-Viren werden sowohl von Frauen als auch von Männern übertragen!
• Eine wichtige Untersuchung zur Früherkennung und Vorsorge ist der jährliche Krebsabstrich (PAP-Test) im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung.
• HP-Viren werden durch direkten Schleimhautkontakt übertragen, wie zum Beispiel bei sexuellen Kontakten. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiterer Risikofaktoren, die eine Erkrankung auslösen können. Dazu zählen Rauchen ebenso wie eine lange Einnahme oraler Kontrazeptiva, viele Schwangerschaften oder sexuell übertragbare Krankheiten.
• Erste Anzeichen für Gebärmutterhalskrebs sind Schmerzen und vaginale Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr, unregelmäßige Zwischenblutungen oder Ausfluss. Andere Symptome wie eine Entzündung der Harnblase, des Nierenbeckens oder Kreuzschmerzen treten erst später auf und sind Alarmsignale des Körpers, dass die Erkrankung bereits vorangeschritten ist.
• Im frühen Stadium wird das Zervixkarzinom operativ entfernt. Ist die Erkrankung bereits fortgeschritten, folgt eine Behandlung mittels Strahlen- und Chemotherapie.
• Seit 2014 ist die HPV-Impfung Teil des kostenlosen Impfprogrammes für Mädchen und Buben zwischen neun und 12 Jahren. Über Details informiert auch das Bundesministerium für Gesundheit.