Österreich erlebt die größte Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Corona hält uns in seinem Bann. Hundertausende Arbeitnehmer sind in Kurzarbeit oder Arbeitslos. Der überwiegende Teil der Wirtschaft hat zugesperrt und hatte von einem Tag auf den Anderen keine Umsätze mehr. Viele Existenzen sind von Armut bedroht.
Die Regierung hat ein umfassendes Hilfspaket geschnürt und versucht zu retten, was noch zu retten ist.
Die Heldinnen und Helden von heute sind oft jenem Menschen, die wir noch vor wenigen Wochen eher unbedankt haben. Die Kassiererin, den LKW Chauffeur, den Marktfahrer und viele andere mehr.
Viele von uns, vor allem die ältere Generation in unserer schönen Stadt, sind allein, fast eingesperrt in ihren vier Wänden und verlassen nur zum Einkaufen ihre Wohnungen. Wobei ein bisschen spazieren gehen würde gut tun, vor allen in den Bezirken mit hoher Wohndichte. Nur die Bundesregierung hat die Bundesgärten in Wien zugesperrt, wegen Ansteckungsgefahr wie uns der Gesundheitsminister und die Landwirtschaftsministerin weismachen wollen. Dafür dürfe die Wiener Stadtregierung Straßenzüge für den Verkehr sperren, meint man in der Regierung. Dafür wurde sogar ein Gesetz im Parlament beschlossen.
Na dann, sperren wir den Gürtel, die Ringstraße vielleicht noch Teile der A 23, es wär doch eine Gaudi wenn wir im Abstand von zwei Meter auf diesen Straßen uns ein wenig die Füße vertreten.
Hats Euch eigentlich noch, liebe Bundesregierung, wollt ihr die Wienerinnen und Wiener verarschen? Wollt ihr uns bestrafen? Vielleicht politisch umerziehen?
Nein das denke ich doch nicht, ihr die meist vom Lande kommt und nach der schwierigen Regierungsarbeit in eure Heimatorte flieht, könnt ihr in euren Gärten, an den Feldhainen und Wäldern ausschnaufen. Die Bewohner der Innen- und Arbeiterbezirke in Wien müssen derweil im Slalom auf den Gehsteigen gehen um den Mitmenschen auszuweichen.
Die Wiener Grünen, die zu Recht immer wieder mehr Parkflächen für die Bewohner dieser Bezirke gefordert haben, sperren uns Wiener jetzt die Bundesgärten vor der Nase zu. Und auch die grüne Patientenanwältin Siegrid Pilz, die schnell mit Kritik zur Stelle ist, hat sich dem Schweigegelübde der Grünen angeschlossen und verhält sich regierungskonform.
Liebe Bundesregierung, bitte überdenkt euren Schwachsinn betreffend der Schließung der Bundesgärten in Wien, sperrt sie wieder auf und gebt der Wiener Bevölkerung etwas mehr Luft zum Atmen. Wir versprechen auch, uns die Hände zu waschen, die Gesichtsmasken zu tragen, die eineneinhalb Meter Abstand zum Nächsten einzuhalten, die Oma und den Opa nicht zu besuchen und für sie einkaufen zu gehen.
Das ist doch ein Deal, den man auch als Regierung unterschreiben könnte.
Meint ihr Franz Bittner