So richtig zur Ruhe kommen wir derzeit nicht. Die Corona-Fallzahlen sind halbwegs unter Kontrolle, schon macht ein anderes Virus den ExpertInnen Sorgen. Das sogenannte RS-Virus geht um und sorgt vor allem auf Kinderstationen für volle Betten.
Was ist das RS-Virus?
Das RS-Virus, kurz für Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), ist eigentlich eine harmlose Atemwegserkrankung. An RSV kann man in jedem Alter erkranken. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfchen beim Niesen oder Husten und befällt dann die Atemwege. Vor allem Säuglinge und Kleinkinder können daran aber besonders schwer erkranken.
Das sind die Symptome beim RS-Virus
Die Symptome sind Husten, Schnupfen, rasche Atmung, Trinkprobleme und Fieber. Da jüngere Kinder engere Atemwege haben, sind sie anfälliger für Bronchitis und heftigere Infektionsverläufe. Die Welle heuer ist laut ExpertInnen besonders stark. In Wien müssen daher besonders viele Kinder bereits in den Spitälern behandelt werden.
Da die Symptome, denen einer einfachen Atemwegsinfektion gleichen können, sollten sie unbedingt mit Ihrem/r Ärzt*in im Fall der Fälle sprechen. Denn beim RS-Virus sind auch schwere Verläufe mit Beatmung im Spital bis hin zum Tod möglich.
Wer ist durch das RS-Virus besonders gefährdet?
Nach Angaben von ExpertInnen ist das RS-Virus vor allem für Frühgeborene ein Risiko, da ihre Atemwege noch sehr eng seien und die Kinder zudem noch keine Immunität gegen das Virus aufgebaut hätten.
Zu RisikopatientInnen zählen besonders Frühgeborene sowie Kinder mit Lungen-Vorerkrankungen und generell Menschen mit Immunschwäche. Die Krankheit breitet sich in den Wintermonaten bis in den April hinein wellenförmig aus und lässt die Fallzahlen rasch steigen. Aktuell stehen bereits viele Kinderabteilungen in den Spitälern an der Belastungsgrenze.
Wie kann man sich und seine Kinder gegen das RS-Virus schützen?
Derzeit gibt es keinen zugelassenen Impfstoff gegen das RS-Virus. Es bleibt daher bei vorbeugenden Maßnahmen punkto Hygiene, die uns allen aus den Coronawellen gut bekannt sind: häufiges Händewaschen sowie Niesen oder Husten in die Armbeuge. Das Virus hält sich auf Händen, Stoffen, Oberflächen und oft auf Kinderspielzeug auf. Infektionen bei Babys entstehen auch häufig durch ältere Geschwister im Kindergartenalter, die den Infekt nach Hause bringen.
Mein Rat: Je jünger die Kinder sind, desto mehr gefährdet sind sie, insbesondere Säuglinge in den ersten Wochen und Monaten. Wenn es irgendwie möglich ist, sollten sehr kleine Kinder vorläufig nicht mit vielen Menschen zusammenkommen. Ich empfehle ergänzend für Erwachsene und Kinder ab dem 6. Lebensmonat sich gegen die echte Grippe impfen zu lassen. Denn ein gemeinsames Auftreten von RS-Viren und Grippe würde betroffene Kinder und auch die Kinderabteilungen in den Spitälern zusätzlich belasten.
Ihr Franz Bittner