| Franz Bittner

Die Impfung gegen Affenpocken ist in Wien gestartet.

Über die Affenpocken, das Virus und ob es gefährlich ist, haben wir schon hier berichtet. Nun hat Wien mit den ersten 18 von derzeit insgesamt 360 möglichen Affenpocken-Impfungen gestartet. Die Zahl der Vormerkungen steigt aktuell weiter an und steht bereits bei 1.957 Personen. Laut dem Büro des Gesundheitsstadtrats Peter Hacker gehören zwei Drittel der vorgemerkten Personen einer Risikogruppe an. Bisher gab es in Österreich 300 gemeldete Affenpocken-Fälle, 95 Erkrankte wurden im Epidemiologischen Melderegister (EMS) als genesen gemeldet.

Wie wird geimpft?

Aktuell werden 18 Injektionen pro Tag durchgeführt, da die „Impfungen mit besonders ausführlichen Aufklärungsgesprächen zum individuellen Risikoprofil einhergehen“. Vier Wochen später erfolgen die Zweitimpfungen – das ist auch der empfohlene Mindestabstand zwischen den beiden Injektionen. Weitere Termine für vorbeugende Impfungen werden erst freigeschaltet, sobald neue Lieferungen des Impfstoffs in Österreich eintreffen.

Wer soll zur Impfung gehen und ist diese ungefährlich?

Eine generelle Impfung der Bevölkerung wird derzeit nicht empfohlen. Die vorbeugende Impfung wird daher ausschließlich Angehörigen der nachstehenden Personengruppen empfohlen:

  • Gesundheitspersonal mit sehr hohem Expositionsrisiko durch an Affenpocken erkrankten Personen
  • Personen mit individuellem Risikoverhalten (d.h. mit häufig wechselnden sexuellen Kontakten)

Der Impfstoff ist völlig ungefährlich und enthält eine abgeschwächte Form eines Virus. Diese kann beim Menschen keine Erkrankung auslösen und sich in menschlichen Zellen auch nicht vermehren. Vor der europäischen Zulassung wurde die Verträglichkeit des Impfstoffs an über 2000 Menschen aus unterschiedlichen Altersgruppen, mit unterschiedlichem Geschlecht sowie mit und ohne HIV getestet.

Gibt es Nebenwirkungen

Jede Impfung kann Nebenwirkungen für einzelne Menschen haben. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Der Impfstoff Imvanex hat laut der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) folgende Nebenwirkungen (die mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen können):

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit (Nausea)
  • Muskelschmerzen (Myalgien)
  • Müdigkeit
  • Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Rötung, Schwellung, Verhärtung und Juckreiz)

Darüber hinaus können weitere seltenere Nebenwirkungen – wie fiebrige Reaktionen, erkältungsartige Symptome oder Darmbeschwerden – auftreten. Sie betreffen beispielsweise einen von 100 oder 1000 oder auch nur einen von 10.000 Geimpften.

Mehr Wissenswertes zur Impfung gegen Affenpocken und eine Online-Vormerkung für Impftermine finden sie hier << öffnet in einem eigenen Fenster.

Mein Appell: Es besteht keine Gefahr einer neuen Pandemie. Da es kaum Fälle gibt, in denen die Infizierten keine Krankheitszeichen bemerken, sind alle in einer medizinischen Behandlung. Die Impfung ist für den Schutz besonders betroffener Gruppen, PatientInnen wie medizinisches Personal. Impfungen schützen und retten Leben. Wir können also beruhigt sein.

Ihr Franz Bittner