Am 14. November war der internationale Weltdiabetestag, der auf die Gefahren dieser Erkrankung aufmerksam macht.
600.000 Patienten mit Diabetes mellitus haben wir aktuell in Österreich. In 10 Jahren sollen es sogar nach vorsichtigen Schätzungen mehr als 800.000 Patienten sein.
Die enormen Kosten von Diabetes für unser Gesundheitssystem
In Österreich liegen die direkten Kosten durch Diabetes und dessen Folgekrankheiten bei rd. 4,8 Mrd. Euro pro Jahr. Die Gesundheitskosten eines Patienten mit Diabetes mellitus liegen abhängig von den aufgetretenen Folgekrankheiten um 30–400 % über denen eines Nichtdiabetikers. Wenn es in Österreich 2030 die erwähnten 800.000 Patienten gibt, so werden die Kosten auf mehr als 8 Mrd. Euro steigen.
Das österreichische Gesundheitswesen wird 2030 vor einem großen finanziellen Problem stehen. Die Behandlung von Diabetes wird immer aufwendiger, insbesondere durch Begleiterscheinungen und Folgeerkrankungen wie Erblindung, Dialyse, Behinderungen. Sinnvollerweise sollten wir daher mehr Mittel zur Vermeidung von Typ-2 Diabetes zur Verfügung stellen.
Wie kann Typ-2 Diabetes erkannt werden
Typ-2-Diabetes ist eine vermeidbare Erkrankung. Die Neuerkrankungen steigen in Österreich nach einem leichten Rückgang bei den über 50-Jährigen wieder an, besonders besorgniserregend sind die steigenden Zahlen bei den jüngeren und die hohe Rate an Prädiabetes bei den jüngsten, dh bereits im Kleinkindalter.
Eine wichtige Rolle spielen Übergewicht und Bewegungsmangel. Sie können Typ-2-Diabetes vermeiden, indem sie auf ihren Lebenswandel achten und Übergewicht sowie Bewegungsmangel vermeiden.
Bei Diabetes ist die Früherkennung der Schlüssel zum Erfolg. Bei sogenanntem Frühdiabetes liegen die Blutzuckerwerte bereits über der Norm. Wenn nichts unternommen wird, bekommen bis zu 10% der Patienten mit Frühdiabetes jährlich einen definitiven Diabetes.
Dabei ist Frühdiabetes leicht erkennbar. Übergewichtige Menschen egal welchen Alters, sollten sich zumindest alle drei Jahre auf Frühdiabetes testen zu lassen. Ab 44 Jahren sollte man sich mit Risikofaktoren wie erhöhten Blutdruck, veränderte Blutfettwerte, Diabetes in der Familie oder Bewegungsmangel, regelmäßig untersuchen lassen. Oft müssen diese wegen anderer Beschwerden einen Arzt aufsuchen und könnten sich bei einem auch auf Frühdiabetes und Diabetes testen lassen.
Welche Programme gibt es gegen Typ-2 Diabetes?
Die Österreichische Diabetes Gesellschaft hat im Rahmen ihrer Präventionsoffensive mehrere Programme entwickelt. Eines davon ist die Bewegungsbox (öffnet sich in einem neuen Fenster). Das Programm wurde gemeinsam mit der Sportunion entwickelt, um einen körperlich aktiven Lebensstil zu unterstützen und dadurch mehr Freude an Bewegung und Wohlbefinden im Alltag zu vermitteln. Ergänzend dazu wurde auch noch die Ernährungsbox (öffnet sich in einem neuen Fenster) entwickelt. Damit soll das Interesse an frisch zubereiteten Gerichten gefördert werden und so zu einer gesünderen Ernährung beitragen.
In Wien gibt es in folgenden Spitälern eine Diabetesambulanz (öffnet sich in einem neuen Fenster), speziell für Kinder gibt es folgende medizinische Einrichtungen (öffnet sich in einem neuen Fenster) in Wien.
Mein Wunsch: Die Kosten von Tpy-2 Diabetes und dessen Folgeerkrankungen sind enorm. Noch größer ist das Leid der Patienten und ihrer Angehörigen. Beides können wir zu großen Teilen vermeiden. Ich hoffe, die künftige Regierung wird das Problem von Typ-2 Diabetes in Österreich erkennen und deutlich mehr Mittel zur Prävention zur Verfügung stellen. Es würde sich auszahlen.