Diabetes mellitus ist eine chronische Erkrankung. Die Diagnose bedeutet, dass ab nun eine regelmäßige und langfristige medizinische Betreuung notwendig ist – unabhängig davon ob man Typ-1- oder Typ-2-Diabetiker ist. Die Wahl des richtigen Arztes ist entscheidend. Wichtig ist, dass er Erfahrung in der Behandlung von Diabetes mellitus hat. Aber auch, dass man sich als Patient gut aufgehoben fühlt. Denn ein gutes Vertrauens- und Kommunikationsverhältnis zwischen dem Arzt und dem Patienten kann die Therapie positiv beeinflussen.
In den meisten Fällen ist der Hausarzt oder die Hausärztin die erste Anlaufstelle. Im Idealfall verfügt er über eine spezielle Zusatzausbildung als Diabetologe. Wenn es notwendig ist, zieht die Hausärztin / der Hausarzt auch weitere Spezialisten hinzu und überweist die Patientin / den Patienten zu Fachärzten verschiedener Disziplinen. Das können Internisten, Kardiologen, Neurologen oder Dermatologen sein. Aber auch Augen- und Zahnärzte sowie Orthopäden und Psychologen werden in die Therapie eingebunden. Wichtig ist, dass Haus- und Fachärzte im Sinne einer umfassenden Therapie eng zusammenarbeiten.
1 Wie finde ich den richtigen Arzt?
Fragen Sie Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin, ob er/sie eine Zusatzausbildung als Diabetologe absolviert hat! Im Praxisplan unter www.praxisplan.at können Sie nach einer Ärztin / einem Arzt mit der Zusatzausbildung als Diabetologe in Ihrer Nähe suchen.
2 Warum ist es für Diabetiker wichtig, regelmäßig zum Arzt zu gehen?
Nach der Diagnose definiert der Arzt gemeinsam mit der Patientin / dem Patienten die Ziele der Therapie. Das vorrangige Ziel ist, die überhöhten Blutzuckerwerte wieder in den Griff zu bekommen. Bei den Kontrollterminen werden Blutzuckerspiegel, Blutdruck, Blutfettgehalt und Nierenwerte kontrolliert. Nur durch regelmäßige Untersuchungen können Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Erblindung rechtzeitig erkannt, behandelt oder gar vermieden werden.
3 Welche Kontrolltermine sind notwendig?
Diabetikern wird empfohlen, einmal im Jahr einen Augenarzt aufzusuchen und dabei auch den Augenhintergrund kontrollieren zu lassen. Ebenfalls jährlich gilt es den HbA1c-Wert (Blutzucker-Langzeitwert) sowie Kreatinin (Nierenfunktion) und Cholesterin bestimmen zu lassen. Es ist auch ratsam den Blutdruck regelmäßig zu messen und einmal jährlich den Harn auf Eiweißausscheidungen zu prüfen. Mindestens einmal im Kalenderjahr sollten die Füße auf Hautgeschwüre und Druckstellen untersucht werden.
4 Welche Leistungen bietet der niedergelassene Arzt für Typ-1-Diabetiker?
Patientinnen und Patienten mit der Diagnose Diabetes mellitus Typ 1 müssen mehrmals im Jahr zum Arzt gehen. Dieser entscheidet anhand der protokollierten Zuckerwerte, ob die Insulintherapie verbessert oder angepasst werden muss. Wichtig sind auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.
5 Die Behandlung von Diabetes Typ 2 beim Haus- oder Facharzt:
Patientinnen und Patienten des Diabetes mellitus Typ 2 können in Wien kostenlos am Gesundheitsprogramm „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“ der österreichischen Sozialversicherung teilnehmen. Gemeinsam mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt werden eine individuelle Therapie und konkrete Ziele festgelegt, die bei regelmäßigen Kontrollen überprüft werden. Bereits über 40.000 Diabetikerinnen und Diabetiker nehmen an „Therapie Aktiv“ teil, unterstützt werden sie dabei von mehr als 1.100 Ärztinnen und Ärzten. Die Teilnahme an dem Programm ist kostenlos.