| Franz Bittner

Bessere medizinische Betreuung für uns Wiener

Der Ärztemangel ist ein Thema, das uns immer wieder beschäftigt. Denn nur mit genügend Ärzten ist die Versorgung der Wiener Patienten heute und in Zukunft sichergestellt. Neben der ausreichenden Anzahl an Ärzten, müssen allerdings auch die richtigen Untersuchungen bzw. Behandlungen – kostenfrei – angeboten werden. Und da gibt es gute Nachrichten für Sie.

Ultraschall beim Gynäkologen ist gratis – Geld zurück ab 1.7.2019

Die gynäkologische Untersuchung ist eine wichtige Vorsorgeuntersuchung, die auch bei völlig beschwerdefreien Frauen durchgeführt werden sollte. Gerade für die Früherkennung von Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs stellt die regelmäßige Kontrolle eine entscheidende Rolle dar. Denn je früher eine Krebserkrankung oder deren Vorstufe erkannt wird, desto besser sind in Folge die Behandlungsmöglichkeiten.

Und nun ist der Ultraschall bei der jährlichen Vorsorgeuntersuchung nicht mehr selbst zu bezahlen. Das hat bisher 35 bis 40 Euro gekostet und musste unverständlicherweise sogar bei medizinischer Notwendigkeit bezahlt werden. Davon werden noch heuer 150.000 Frauen profitieren.

Sollten sie nach dem 1. Juli 2019 für den Ultraschall bei ihrem Gynäkologen bezahlt haben, dann wurde dafür eine Anlaufstelle eingerichtet. Nehmen sie sich die Zeit und füllen sie das kurze Formular hier aus. Es kann sich für sie auszahlen.

Bonus für Ordinationen, die länger offen haben

Wie schon erwähnt, es braucht nicht bloß ausreichend Ärzte, sie müssen sich auch genügend Zeit für ihre Patienten nehmen. Für Kassenordinationen, die zumindest 25 Stunden pro Woche offenhalten, sind ab nun Bonus-Zahlungen vorgesehen. Das ist sowohl ein Vorteil für die Patienten als auch ein passender Anreiz für die Ärzte.

Vertragsärzte für Allgemeinmedizin erhalten die Prämie ab 1.200 Fällen pro Quartal, bei Kinder-und Jugendheilkunde liegt der Grenzwert bei 700 Fällen im Quartal. Bei den Allgemeinmedizinern liegt die Bonus-Zahlung pro Fall zwischen 5 und 6,5 Euro, bei den Kinderärzten sind es zwischen 3 und 6 Euro.

Pilotprojekt in der Telemedizin

E-Health Lösungen sind sinnvoll, wenn sie zum Wohle der Patienten eingesetzt werden. Dafür müssen niedergelassene Ärzte eingebunden sein und überforderte und vergleichsweise teure Spitäler entlastet werden. Werden solche Lösungen hauptsächlich zur Kostensenkung und Gewinnmaximierung eingesetzt, sind sie abzulehnen.

In Wien läuft seit dem 1. Juli 2019 bis zum 31. Dezember 2020 ein Pilotprojekt in der Telemedizin, in den folgenden Bereichen: Allgemeinmedizin, Kinder- und Jugendheilkunde sowie Gynäkologie. Die Ärzte erhalten dabei die Möglichkeit, Beratungen, die beispielsweise telefonisch erfolgen, mit der WGKK abzurechnen. Voraussetzung dafür ist, dass die Erkrankten bereits in der Ordination PatientIn sind. Zudem gilt es natürlich, die datenschutzrechtlichen Bestimmungen zu beachten. Der persönliche Kontakt zwischen Patient und Arzt ist bei der Telemedizin freilich ebenfalls Bedingung, also keine Gespräche oder Übermittlung von Nachrichten durch Assistenten.

Meine Meinung: es ist immer ein richtiger Schritt in der Gesundheitsversorgung, wenn wichtige Untersuchungen kostenlos für Patienten sind. Denn Gesundheit darf keine Frage des Einkommens sein. Auch ist es völlig richtig, Ärzte die mehr Behandlungszeit für ihre Patienten aufbringen, zu belohnen. Das ist ein wichtiges Zeichen. Und der Schritt hin zu einer Onlinesprechstunde kann vielen Patienten mühsame Wege ersparen.