Österreich befindet sich weiter im Kampf gegen Corona – aktuell ist die Situation nach wie vor eine Herausforderung. Mehr Testen wird allerorts gefordert, die Massentestungen stehen „vor der Türe“ und Wien setzt auf das Konzept der Teststrassen, mehr dazu hier. Link öffnet in eigenem Fenster.>>
Doch Testen alleine wird nicht genug sein. Wir alle brauchen einen möglichst guten Schutz gegen das COVID-19-Virus. Und dies wird nur mit einer Impfung möglich sein können. Über dieses Thema „Impfungen“ wird aktuell viel diskutiert. Daher führe ich für sie hier einige wissenswerte Punkte zur kommenden Corona-Impfung zusammen:
Zuvor ist mir wichtig, aber ganz klar und unmissverständlich zu sagen: Impfungen sind wichtig, lebenswichtig! Gegen Masern, Zeckenbisse und vieles mehr gibt es wirksame Impfungen. Vertrauen sie mir und den Ärzten. Wenn sie Sorgen wegen Impfungen oder einer Impfpflicht haben, dann lesen sie bitte hier unter diesem Link weiter. Er öffnet sich in einem eigenen Fenster. >>
Welche Technologien kommen bei der Entwicklung des Impfstoffes zum Einsatz
Es gibt im Wesentlichen zwei Verfahren zur Entwicklung des Corona-Impfstoffes.
- Die herkömmliche Herstellungsweise ist mit einem sogenannten Vektor-Impfstoff, der das Erbmaterial des Virus in menschliche Zellen einschleust. Darauf regiert dann unser Immunsystem mit der Bildung von Antikörpern.
- Dann gibt es genetische Impfstoffe. Sie basieren auf der sogenannten Boten-RNA (mRNA). Sie soll den menschlichen Zellen die Information zur Produktion von Proteinen – und damit zur Bekämpfung der Krankheitserreger vermitteln.
Der Vorteil genetischer Impfstoffe ist, dass man sie schneller in großem Mengen herstellen kann. Der Nachteil liegt darin, dass der Impfstoff eine höhere Kühlung (bis zu minus 80 Grad) – anstelle der üblichen zwei bis acht Grad (wie in einem Kühlschrank) – benötigt. Damit ist die Verteilung sehr aufwendig.
Wie kann gegen Corona ein Impfstoff so schnell entwickelt werden?
Bei den Corona-Impfstoffen wird nicht weniger behördlichen geprüft und es gibt keine Unterschiede zum „herkömmlichen“ Zulassungsprozess.
Was beschleunigt wird, ist die Zulassung. Das heißt die zuständigen Stellen kümmern sich als Erstes um diesen Impfstoff. Der sogenannte „Rolling Review“-Prozess wird eingesetzt. Hierbei begutachten Arzneimittelbehörden schon während der noch laufenden Entwicklung parallel. Dieses Vorgehen verkürzt natürlich das Zulassungsverfahren enorm.
Wer wird die Impfung zuerst bekommen?
Meine Antwort: Jeder, der sie haben will! Aber: es wird keine Impfpflicht geben!
Zu Beginn wird der Impfstoff noch limitiert verfügbar sein. Das ist der Grund, warum dort mit den Impfungen begonnen wird, wo das größte persönliche und systemische Risiko besteht. Um zu verhindern, dass das Gesundheitssystem kollabiert, sollen Risikogruppen und Mitarbeiter des Gesundheitssystems zuerst geimpft werden. Danach kommen jene Personen, die das öffentliche Leben aufrechterhalten, wie Einsatzkräfte, Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe oder Unternehmen mit häufigem Personenkontakt.
Mein Appell an Sie: Bevor sie eine Impfung gegen Corona vorschnell ablehnen, informieren sie sich bitte bei einem Experten. Sprechen sie mit ihrem Hausarzt, ob sie zu einer Risikogruppe gehören und welches Risiko sie haben.
Impfungen retten jeden Tag Leben. Entscheiden sie gut informiert und nach gründlicher Überlegung.
Danke, Ihr Franz Bittner