1,7 Millionen Menschen sind in Österreich von Allergien betroffen. Mit dem Beginn der Blütezeit in der Natur beginnen die Probleme und die Wochen im Jahr, in denen es bei AllergikerInnen zu Beschwerden kommt und es werden immer mehr. Allergien stellen für die Betroffenen eine große Belastung dar und es ist wichtig, zu wissen, wogegen man allergisch ist, um entsprechend reagieren zu können. Die Österreichische Ärztekammer rät daher, beim Umgang mit Allergien, unbedingt zu einer ärztlichen Abklärung.
Was sind eigentlich Allergien?
Eine Allergie ist eine Überreaktion unseres Immunsystems, die durch eine fehlgeleitete Abwehrreaktion des Körpers entsteht. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind für die PatientInnen daher von großer Bedeutung, um eine Verschlimmerung der Symptome zu verhindern. Betroffene können zudem selbst viel dazu beitragen, ihre Beschwerden zu lindern, denn eine grundlegende Maßnahme ist die Allergenvermeidung. Mehr Informationen zu Allergien sind hier nachzulesen. << Link öffnet in einem eigenen Fenster
Auch die Wochen im Jahr, in denen es bei AllergikerInnen zu Beschwerden kommt, werden immer mehr. Die Gründe dafür sind vielfältig: Erbliche Veranlagung, veränderte Lebensgewohnheiten, übertriebene Hygienemaßnahmen und Umweltverschmutzung spielen dabei unter anderem eine Rolle. Durch den Klimawandel verschiebt bzw. verlängert sich die Pollensaison und neue Pflanzenarten können sie sich bei uns ansiedeln.
In diesem Zusammenhang sind auch Intoleranzen auf Nahrungsmittel anzuführen, denn immer mehr Menschen sind davon betroffen. So sind beispielsweise Laktose, Fruktose und Histamin häufige Auslöser für Beschwerden im Magen-Darm-Trakt.
„Allergien sind ein sehr komplexes medizinisches Problem und können immer wieder auch lebensgefährlich sein“, betont Edgar Wutscher, Obmann der Bundessektion Allgemeinmedizin der Österreichischen Ärztekammer. „Daher sollte für Abklärung und Therapieoptionen der erste Weg zur Hausärztin oder zum Hausarzt oder in die Allergieambulanz führen.“
Kann man der Entstehung von Allergien entgegenwirken?
Die kurze Antwort lautet: Ja. Es gibt dabei allerdings viele Punkte zu berücksichtigen. Laut ExpertInnen spielen zwei Faktoren bei der Allergieentstehung eine Rolle. Zum einen die genetische Veranlagung und zum anderen sogenannte Umweltfaktoren. Die Gene kann man nicht beeinflussen und daher haben Kinder aus Familien mit Eltern, die selbst AllergikerInnen sind, ein höheres Risiko im Laufe des Lebens eine Allergie zu entwickeln. Anders sieht das bei den Umweltfaktoren aus:
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung senkt das Risiko für Allergien. Besonders die Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft sowie die des Kindes in den ersten Lebensjahren haben großen Einfluss auf das Auftreten von Allergien im Kind.
- Stillen: Stillen senkt das Allergierisiko. In den ersten vier Monaten sollte das Baby ausschließlich gestillt und auch nach Einführung der Beikost noch weiter gestillt werden.
- Übergewicht: Gerade Kinder mit Übergewicht entwickeln häufiger Asthma als normalgewichtige Kinder. Die Entwicklung von Asthma bei Übergewicht muss jedoch nicht immer in Zusammenhang mit einer Allergie stehen.
- Rauchen: Aktives und passives Rauchen erhöht die Wahrscheinlichkeit, an Asthma oder COPD zu erkranken. Dies trifft für Menschen jedes Alter zu, insbesondere für Kinder rauchender Eltern besteht ein höheres Risiko, Asthma und Allergien zu entwickeln.
- Luftschadstoffe: Wie sehr diverse Luftschadstoffe die Allergieneigung fördern, wird noch diskutiert. Sicher ist, dass Kfz-Abgase und Ozon die Atemwege reizen, die Allergene aggressiver machen und das Asthmarisiko erhöhen
- Innenraumluftschadstoffe: Schimmelpilzsporen in Innenräumen sind gefährlich und sollten unbedingt vermieden werden. Sie beinhalten Allergene und Toxine.
Weitere Information finden sie hier << öffnet in einem eigenen Fenster
Allergien und Impfungen
Um das unmissverständlich klarzustellen: Es gibt keinen Beleg dafür, dass Impfungen das Allergierisiko erhöhen würden. Im Gegenteil: Impfungen können das Allergierisiko senken. Glauben sie nicht selbsternannten Gurus, die ihnen spontane Heilungen versprechen. So etwas gibt es nicht. Alle Kinder – auch solche mit Allergierisiko – sind nach den allgemeinen Impfempfehlungen zu impfen.
Meine Empfehlung: Allergien sind mühsam und lästig. Sie beeinträchtigen das Leben der Betroffenen teilweise massiv. Umso wichtiger ist es sich nicht selbst zu therapieren. Sprechen sie vertrauensvoll mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt und folgen sie den Therapieempfehlungen. Es macht ihr Leben leichter und besser.
Ihr Franz Bittner