| Franz Bittner

Alle guten Dinge sind 3, besonders bei Omikron

Corona und kein Ende. Ja, wieder einmal schreibe ich ihnen, wie wir meiner Ansicht nach gegen Corona und insbesondere gegen die neue Variante Omikron vorgehen müssen. Ja, Omikron ist infektiöser aber hat – was wir uns wünschen – weniger schwere Krankheitsverläufe. Da gibt es ein mathematisches Problem.

Wenn bei der Deltavariante sich 1.000 Menschen infizieren und 2% einen schweren Krankheitsverlauf haben, sind das 20 Menschen auf der Intensivstation. Wenn sich bei Omikron 5.000 Menschen infizieren (weil infektiöser) und nur 0,5% einen schweren Krankheitsverlauf haben, dann sind das 25 Menschen auf der Intensivstation.

 

Impfen ist die einzige Lösung.

Haben sie Vertrauen. Als Patientenombudsmann liegt mir die Gesundheit und Sicherheit aller Menschen in Österreich am Herzen. Ich empfehle daher nur Lösungen, von denen ich sicher bin, dass sie ihnen helfen. Und genau das ist die Impfung gegen Corona. Das sagt auch Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen und der Wiener Ärztekammer << öffnet sich in einem eigenen Fenster stellvertretend für die Landesärztekammer-Präsidenten.

Wir stecken mitten in der 4. Welle und müssen uns wegen Omikron auf die 5. Welle vorbereiten. Was wir bis jetzt wissen, wird die 5. Welle mit Omikron bereits im Jänner 2022 bei uns ankommen, also vor Beginn der Impfpflicht am 1.2.2022. Wir müssen also schnell, wenn möglich sofort handeln. Das kann so nicht weitergehen, wie ich hier bereits geschrieben habe.

Der Virologe und Impfstoffforscher Florian Krammer hat im STANDARD Fragen rund um Omikron << öffnet sich in einem eigenen Fenster sehr ausführlich beantwortet. Er macht sich am meisten Sorgen um die Ungeimpften. Denn sie haben das größte Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes bei Infektion. Daher müssen wir diese Gruppe der Ungeimpften von der Sinnhaftigkeit der Impfung überzeugen.

Auch Genese müssen sich impfen lassen. Normalerweise sind Genesene über einen längeren Zeitraum vor einer erneuten Infektion mit Corona geschützt. Nach einigen Monaten wird dieser Immunschutz immer weniger. Bei der neuen Variante gehen die Experten davon aus, dass eine vorherige Infektion nicht gegen Omikron schützt.

 

Geimpfte müssen Vorteile haben

Neben den wissenschaftlichen und stichhaltigen Argumenten braucht es in Zukunft zusätzlich auch klare Vorteile für Geimpfte. Die aktuelle Situation ist eine reine Augenauswischerei. In vielen Geschäften und auch in der Gastronomie wird viel zu wenig kontrolliert. Das muss aufhören und strenger kontrolliert und auch bestraft werden. Nur Geimpfte dürfen Vorteile haben und das ist auch völlig richtig.

Die Sorgen der Ungeimpften sind natürlich ernst zu nehmen und respektvoll durch Aufklärung zu entkräften. Aber wir können nicht weiter zusehen, wie Menschen sich und andere sinnlos in große Gefahr bringen, nur weil einige Gurus und verantwortungslose Politiker davon profitieren.

Also Lockdown und weitere Einschränkungen – auch am Arbeitsplatz – für Ungeimpfte. Es kann nicht sein, dass ein ganzes Land in Geiselhaft wegen einer Minderheit (beinahe) Unbelehrbarer ist.

Mein Appell: Gehen sie impfen. Holen sie sich den 3. Stich. Zu ihrem eigenen Schutz und dem der Menschen in ihrem Umfeld, ob Familie, Freunde oder Beruf. Impfgegner sind keine Opfer. Sie bringen sich und andere unnötig in Gefahr. Sie verzögern und verhindern die oft lebenswichtigen medizinischen Behandlungen für andere PatientInnen. Und sie bringen ÄrztInnen und Pflegepersonal an die Grenze der persönlichen Belastbarkeit. Halten wir zusammen gegen Omikron.